Musikalische Reise durch die Zeit
Aus der Geschichte des MGV
In fast 125 Jahren haben wir natürlich schon viel erlebt. In dieser Rubrik könnt ihr von unserem Archivar erfahren, was so alles beim MGV passiert ist.
- Gründung des MGV im Jahre 1901
Mehr als fünfzig Jahre sind darüber hingegangen, als unser heutiger Männergesangverein hier in Wahrenholz gegründet wurde. Gesungen wurde lange vordem, ein gemischter Chor, unter Lehrer Ölschläger, und später Hösermann. Leider sind hiervon keine Aufzeichnungen mehr vorhanden. Viele treue Mitglieder weilen heute nicht mehr unter uns. Sie deckt der grüne Rasen. Ihrer wollen wir stets in Ehre und Liebe gedenken und geloben, ihr Werk weiter zu pflegen und an unsere Jugend zu übertragen. So werden es kommende Geschlechter übernehmen.
Es war Herbst 1901, als einige Männer den Entschluss fassten, einen neuen Chor zu gründen. Sie ließen durch den alten Nachtwächter Meier ausrufen, dass alle Männer, die gewillt wären mitzusingen, sich am folgenden Abend in der Gastwirtschaft Matthies einfinden sollten. Dieser Aufruf hatte vollen Erfolg, es erschienen ungefähr sechzig Mann. Ein Zeichen großer Sangesfreudigkeit. So wurde an dem Abend dann unser heutiger Männergesangverein gegründet. Als Übungsabend wurde der Donnerstagabend festgesetzt. Die Dirigentschaft übernahm der Lehrer Ernst Giesecke, der zu damaliger Zeit in Westerholz unterrichtete. Erster Vorstand wurde Heinrich Meier, Schneidermeister an der Kirche. Heinrich Sölter, Barbier, wurde Kassierer, beide ohne Stellvertreter.
Der erste Übungsabend war gekommen. Es gab große Mühe, diese vielen Sänger erstmal einzugliedern. Als erstes wurde mit dem Liede „Eintracht und Liebe“ begonnen, welches mit Geige bzw. mit dem alten Matthiesschen Tafelklavier eingeübt wurde. Am ersten Gesangsabend wurde nicht viel erreicht. Als es dann aber am zweiten und dritten Abend noch nicht ging, verlor der Dirigent die Geduld, denn es waren doch wohl nicht alle Sänger mit musikalischem Gehör, die sich gemeldet hatten. Der Chorleiter machte nun den Vorschlag, denjenigen, die sich nicht sicher glaubten, doch lieber passiv einzutreten. Erfolg war: am vierten Übungsabend erschienen noch zwanzig Mann, das war nun der Stamm, und so mithin die Gründer des Vereins. Jeder Sänger wurde nun nach vorangegangener Prüfung in die richtige Stimme eingestuft. Das Singen klappte, auch das Lied „Eintracht und Liebe“.